TRANSLATIONS OF THE GREAT PAKISTAN URDU POET AKHTAR HUSSAIN JAFRI
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HISTORIC POEMS OF AKHTAR HUSSAIN JAFRI, WRITTEN DURING THE ERA OF GEN. ZIA UL HAQ’S MARTIAL LAW. BEAUTIFULLY TRANSLATED into English BY MOHAMMAD SALEEM UR REHMAN
Translated into German by Hilde-Habiba Khatoon
HOW BRIGHT THE FIRE
Day after day
Persons and words
And correlations
And gasping birds
Fly out the chimneys,
Fly up and cling
To the ceiling
Of an illusive sky-
A make-believe,
As if there were
A blue sea up there.
In every drop
An intense thirst.
Each wave enfolds
A whole desert.
The knife-edged beaks
Of thirsty birds
Lance through the mirrors
All day, all night,
Probing for the well
In which there lie millions of homeless
Who may one day be
Prophets in another country,
A well whose vision
Holds nothing but
Mere noisome waters.
How bright the fire!
WIE HELL DIE FLAMMEN
Tag für Tag
fliegen Gestalten und Wörter
und Abhängigkeiten
und nach Luft ringende Vögel
aus den Schornsteinen,
fliegen hoch und haften
an den Decken
eines illusionären Himmels –
Vorgaukelung eines blau leuchtenden Meeres.
In jedem Tropfen
ein unbändiger Durst,
jede Welle entfaltet
eine weite Wüste.
Die messerscharfen Schnäbel
der durstigen Vögel
durchbohren die Spiegel
Tag für Tag und Nacht für Nacht
und erforschen den Brunnen,
in dem Millionen von Heimatlosen liegen,
die vielleicht eines Tages
Propheten in einem anderen Land sein werden;
ein Brunnen, dessen Traumbild
nichts als übel riechendes Wasser enthält.
Wie hell die Flammen!
THE UNATTAINABLE
The lips are parched, the wells are dry.
Where the river ran only the dust blows by.
What sun shell with its intense heat
dissolve the iron dawn ?
What moon shall with its chill splash
quench the thirstiness of night ?
what cravings prompt the dainty feet
to tread a rocky path ?
what do the mirrors mean when they
indulge in daily masquerade ?
The lips are parched , the wells are dry.
Where the river ran only the dust blows by
DAS UNERFÜLLBARE
Die Lippen ausgedörrt, die Brunnen leer,
wo einst der Fluss,
fliegt nur noch Staub umher.
Was soll die Sonne, die mit glühender Hitze
die bleierne Dämmerung zerfließen lässt?
Was soll der Mond, der mit kaltem Strahl
den Durst der Nächte stillt?
Welches Verlangen ermuntert die anmutigen Füße,
auf dem steinigen Pfad zu schreiten?
Was bedeuten die Spiegelbilder,
wenn sie der täglichen Maskerade verfallen?
Die Lippen ausgedörrt, die Brunnen leer,
wo einst der Fluss,
fliegt nur noch Staub umher.
PREMONITIONS
The ants, there must be millions of them, scurry about
On the dirt floor, completely tensed up, milling
To save what they, in thrift, had laid aside,
As if a great storm were in the offing.
When from the roof which creaks and groans
The weary dust trickles down like sand
On the yellowed termite-eaten panels
Of the door, the trees, talking in low tones,
Think that one of the walls is sure to topple.
And on the rooftop the girls who carry
In an iron basin mud which will do for mortar
Are not quite sure where they should place the bricks
Fashioned form blood or where to set the eyes,
The unseeing eyes, which have changed into stones.
VORAHNUNGEN
Die Ameisen – es müssen Millionen sein –
eilen äußerst angespannt auf dem schmutzigen Boden umher
und sammeln ein, was sie sparsam zur Seite legten,
als ob ein großer Sturm aufkommen würde.
Wenn vom knarrenden, stöhnenden Dach
der schwere Staub wie Sand auf die vergilbten,
Termiten-zerfressenen Türpaneelen rieselt,
denken die leise wispernden Bäume,
dass eine der Mauern mit Sicherheit einstürzen wird.
Und die Mädchen auf dem Hausdach,
die den Lehm in eisernen Trögen tragen,
um daraus Mörtel zu machen, sind sich nicht ganz sicher,
wo sie die aus Blut geformten Ziegel hinlegen sollen,
oder wohin mit den Augen,
den blinden Augen, die sich in Steine verwandelt haben.
ACROSS THE DISARRAYED SKETCH OF EVENING
Words do not tell
what lies ahead,
hidden in the heart of every moment,
beyond the bright scroll of morning,
away from bustle and bustle of noon,
or across the disarrayed sketch of evening.
How we cherish to comprehend
the chirping of a wounded bird,
and want to know what’s written
on the wings of butterflies.
none can speak such tongues,
here, on Earth.
Wherefore is the hectic chase of Moon
going round and round ?
what a dream of dialogue with self;
fond longing for companionship,
without learning the language of companionship ;
The tear trickling from your eye
drew such a line down to the corner of your lip,
that separation lies on both sides of it.
Against the worn out sky of light
the bird pierced by an arrow
flutters its wings,
but alas, none can comprehend,
or speak the tongue of the wounded bird,
here, on Earth.
DAS WIRRE BILD EINES ABENDS
Mit Worten ist nicht zu beschreiben,
was jederzeit verborgen in der Seele liegt,
jenseits der strahlenden Perle des Morgens,
abseits vom geschäftigen Treiben des Mittags
oder über dem Wirrwarr des Abends.
Wie gern möchten wir glauben,
das Zwitschern eines verwundeten Vogels zu begreifen,
und wie gern möchten wir wissen,
was auf den Flügeln von Schmetterlingen geschrieben steht!
Doch niemand kann derlei Sprache sprechen;
hier unten, auf der Erde.
Wozu die hektische Jagd des Mondes,
der fortwährend kreist?
Welch ein Traum vom Gespräch mit sich selbst,
welch zärtliche Sehnsucht nach Begleitung,
ohne die Sprache der Gefährten zu erlernen!
Die Träne, von deinem Auge rinnend,
zog solch eine Spur bis zum Winkel deiner Lippe,
dass sie beide Seiten voneinander trennte.
Der Vogel, von einem Pfeil durchbohrt,
flattert einem verwaschenen Himmelslicht entgegen,
doch ach!
niemand kann die Sprache des verwundeten Vogels
verstehen noch sprechen;
hier unten, auf der Erde.
OF SEPARATION
Shall I remove the roof
from the standing wall?
And place the whole load of Earth
upon a moment which I do not own ?
The Earth is not deaf ;
It hears all.
The Sky is not blind;
It watches all.
See that yonder window pane,
Freshly fitted with iron bars ?
And that over-trodden staircase,
Besmeared with a stain?
As you descended down those stairs,
Centuries came between us,
And parted us.
TRENNUNG
Soll ich das Dach von der fest stehenden Mauer entfernen?
Und die ganze Last der Erde auf einen Augenblick werfen,
der mir nicht gehört?
Die Erde ist nicht taub;
sie hört alles.
Der Himmel ist nicht blind;
er beobachtet alles.
Siehst Du jene Fensterscheibe,
frisch mit eisernen Stäben versehen?
Und die ausgetretene Treppe,
verschmiert mit einem Flecken?
Als du diese Stufen herab gestiegen bist,
lagen Jahrhunderte zwischen uns
und trennten uns.
HILDE-HABIBA JACOBS IS A WRITER AND HUMAN RIGHTS ACTIVIST BASED IN GERMANY.